Magische 1. Raunacht
Heilig Abend
Die magische 1. Raunacht will ich noch einmal nutzen
– um zurückzusehen
– um zu festigen, was sich bereits gezeigt hat
– um meinen Atem bewusster zu lenken.
Damit die Übung des bewussten Atems gelingt,
muss unser Bewusstsein den Atem über die gesamte Dauer
des Atemzuges begleiten.
(Thich Nhat Hanh)
Schon in der Wintersonnwend hab ich dir geraten, zuzusehen, wie dein Atem beim Einatmen durch die Nase bis in deine Lungenbasis strömt und beim Ausatmen Altlasten nach außen trägt.
Warum ist das wichtig mir selbst beim Atmen zuzusehen?
Je mehr ich mich auf diesen Atem-Fluss konzentriere, umso weniger können meine Gedanken abschweifen, umso mehr fokussiere ich mich und umso mehr Ruhe kann einkehren. Wenn ich ruhig bin, kann ich meinem Innersten Gehör schenken, Gedanken entstehen lassen, die sonst ungehört geblieben wären.
Je mehr Ruhe eingekehrt ist, desto mehr bin ich in meinem Gleichgewicht. Bin ich genau in meiner Mitte, wirft mich so leicht nichts um. Wenn du magst, hol dir dafür ein Bild in deine Gedanken: einen Baum. Vielleicht hast du einen Lieblingsbaum, der sich bei Stürmen zwar hin- und herneigt, aber immer wieder aufrecht steht, vielleicht sogar blüht und Früchte trägt. Mutter Natur hat viele solcher Bilder, die wir zur Imagination für uns nutzen können.
Klingt das noch ungewohnt für dich?
Nicht umsonst heißen diese Atmungen „Übungen“. Kleine Kinder haben meist eine ganz unverblümte, tiefe Bauchatmung. Wir Erwachsene haben uns die gesunde Atmung über die Jahre aberzogen. Mal ehrlich, es heißt doch eher „Bauch rein – Brust raus“ als „lass die Bauchdecke sich kräftig heben“.
Dadurch entsteht über die Zeit eine sehr flache Atmung, die viel zu wenig Sauerstoff in unsere Körper bringt. Und das tut unserem Körper, unserer Gehirnleistung, aber auch unserer Psyche überhaupt nicht gut.
Lass uns heute die Atmung unter Zuhilfenahme unserer rechten Hand lenken. Du brauchst nur Daumen und kleinen Finger dafür. Mit dem Daumen verschließt du bei der Einatmung dein rechtes Nasenloch, mit dem kleinen Finger bei der Ausatmung dein linkes Nasenloch.